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Am südlichen Waldrand sehen wir rechts ein hübsches Heimetli, wie sie früher bei sogenannten Rucksackbauern (Nebenerwerbsbauern) noch bis in die 1960er-Jahre verbreitet waren.
Das Haus des ehemaligen Kleinbauern und Arbeiters entstand im 18. Jahrhundert als Tätschhaus. Unter einem schwach geneigten Satteldach befinden sich die kleine Wohnung und der bescheidene Stall. Das in seinen äusseren Proportionen flach und breit wirkende Gebäude ist geprägt von Elementen des oberländer Bauernhauses.
Am Ende des Schuelhölzliwaldes folgen wir dem kleinen Weg hinab zur Hauptstrasse.
Diese flachen Häuser, durch ihre Bewohner geprägt, wurden auch „Taunerhaus“ (Tauner=Taglöhner) genannt. Die „Taglöhnerbauern“ konnten sich als Feldarbeiter auf dem Land der wohlhabenden Bauern oder als Gelegenheitsarbeiter oft nur mit Mühe am Rande des Existenzminimums halten.
Mit dem Aufkommen der Industrie im 19. Jahrhundert und einer gesicherter Anstellung wurden sie zu „Arbeiterbauern“, welche die Landwirtschaft nur noch als Nebenerwerb betrieben. Tagsüber arbeiteten die meisten in einer Fabrik, vornehmlich in Thun in der Eidg. Munitionsfabrik, im ehemaligen Metallwerk Selve, oder auch in Steffisburg in der ehemaligen Öl- und Fettfabrik ASTRA. Dank der Haltung von einigen Nutztieren waren die Arbeiterbauern weitgehend Selbstversorger und konnten ihre wirtschaftliche Situation deutlich verbessern.