Route 1 – Objekt 10: Bergschulhaus
Bevor wir die Berg-Route über die Schulrainstrasse zurück zum Bahnhof beenden, statten wir dem Bergschulhaus einen Besuch ab.
Das Bergschulhaus steht für die bewegte Geschichte des Uetendorfer Schulwesens. Es war das erste Schulhaus auf Uetendorfer Boden.
1847 bestand die Schule Uetendorf aus drei Klassen mit jeweils über hundert Schülerinnen und Schülern. Die zunehmenden Schülerzahlen führten dazu, dass Uetendorf in den Jahren 1872/73 ein neues Schulhaus baute. Der erwartete Staatsbeitrag wurde aber nicht ausgerichtet. Eine Erklärung dafür bietet ein Schreiben der Erziehungsdirektion an den Regierungsstatthalter vom März 1874: „Der beiliegende von der Gemeinde eingegebene Plan ist nicht der genehmigte, der verpfuschte Bau ist genau nach diesem nicht angenommenen Plan erstellt, obgleich nur ungefähr, denn die Wohnungen sind in Wirklichkeit kleiner, als die eingeschriebenen Masseangaben …“
Da die Schülerzahlen weiter stiegen und die Klassengrössen mittlerweile auf 60-70 Schülerinnen und Schüler begrenzt wurden, kam es zum 1895 fertig gestellten Ausbau des Schulhauses.
Bergschulhaus
Dieser entsprach nun auch den kantonalen Vorschriften, womit der Streit um die Staatsbeiträge ein Ende fand. Am 15. Februar 1903 jedoch brannte das „neuere Schulhaus“ auf dem Berg ab. Durch geschicktes Jammern gelang es der Gemeinde Uetendorf, vom Kanton etwas höhere Staatsbeiträge zu erhalten. So konnte das Schulhaus noch im selben Jahr wieder aufgebaut werden.
Bergschulhaus früher und heute
Die alten Bergschulhaus-Gebäude wurden abgerissen und 1967 das heute bekannte Schulhaus errichtet. Die Schulhausuhr ist das Einzige was heute vom alten Schulhaus noch zu sehen ist. Sie wurde in den Turm (Objekt 13, Route 2) integriert.
Situationsplan
Auf der Dorf-Route 2 werden wir am Riedern Schulhaus von 1974 vorbei kommen und auf der Moos-Zelg-Route 3 werden wir das Bachschulhaus kennenlernen. Sie bilden zusammen unsere drei Schulhäuser für die Gebiete Berg, Dorf und für die Allmend.